Oh, eine politischer Diskussion. Da misch ich mich doch gleich mal ein und werd jedes bisschen Klarheit beseitigen.
habt ihr eig ne vorstellung davon wie viele DEUTSCHE und EUROPÄER es gibt die in ihrem Leben 0,0000000 gearbeitet oder sonst irgendwas produktives, ja sogar sinnvolles getan haben und die trotzdem monatlich mehr Einkommen beziehen als ein Anwalt? ne menge nämlich. find ich ehrlich gesagt fast genauso verwerflich
Damit muss ein System fertig werden. Solche Menschen wird es immer geben. Wenn es Sozialschmarotzer sind, das sind so wenig, das es nicht wirklich interessant ist. Falls du damit Neureiche meinst, auch das muss ein System abkönnen.
Die Probleme, das wir wirklich haben, liegt schlicht an einem: Ideologie. Politiker und deren Wähler hängen Ideologien an, die so oft wiederholt wurden, das sie als Fakten akzeptiert wurden. Ich rede nicht von einer großen Verschwörungen oder so einen Quatsch. Wwei Beispiele mit einer sehr oberflächlichen Analyse (es gibt ganze Bücher darüber, die ich jetzt nicht komplett wiedergeben mag und kann):
Vollbeschäftigung ist möglich. Die meisten von euch schreien jetzt auf und sagen "So ein Quatsch!". Wirklich? Ich sage, das Vollbeschäftigung (dh, nur 2-3% Arbeitslosigkeit durch Härtefälle, Strukturwandel und persönliche Umstände) nicht nur ein schönes Ziel ist, sondern eine Notwendigkeit und alles andere unnormal ist. Fortschritt zB. vernichtet keine Arbeitsplätze.
Wieso? Weil eine Maschine, die 5 Arbeiter ersetzt, erstmal gebaut und gewartet werden muss. Damit beschäftigen wir schonmal 2 der 5 Leute. Dann kann der Besitzer der Maschine durch gesteigerten Gewinn mehr konsumieren, dh. er stellt eine Haushälterin ein und unterstützt die Wirtschaft durch Nachfrage entsprechend, so das Anbieter anderer Waren ihre Produktion steigern und die verbleibenden zwei Arbeitslosen einstellen. Man sollte nie vergessen: 100% aller Preises sind Lohnkosten! Die Förderung von Rohstoffen: Machen Menschen. Die Maschinen für sowas produzieren? Machen Menschen.
Der Staat hat hier die Aufgabe, die 5 Arbeiter dementsprechend umzubilden sowie die Zeit der Überbrückung dafür zu sorgen, das sie weiter konsumieren können.
Ja, Arbeitslose müssen konsumieren. Den nur mit entsprechendem Konsum ist Wirtschaftswachstum möglich. Nachfrage schafft Angebot, Angebot benötigt Arbeitsplätze und Arbeitsplätze schaffen Nachfrage.
Exportüberschüsse sind schlecht. Den zum ersten bedeuten sie, das sich woanders Defizite aufbauen, schlechte Schulden. Und sie bedeuten, das unsere Bevölkerung zu arm ist, um ausländische Produkte zu konsumieren.
"Ja, dann sollen die anderen doch günstiger produzieren! Was können wir dafür, das wir so gut sind?" möchtet ihr sagen. Und dann? Dann konsumieren die ausländischen Volkswirtschaften weniger, weil sie sparen. Wenn die Nachfrage sinkt, sinkt der Konsum. Das bedeutet, das die Unternehmen keinen Grund mehr haben, zu investieren. Wer kauft neue Maschinen, wenn die Kunden verschwinden? Dadurch gehen Arbeitsplätze verloren. Dadurch sinken Steuereinahmen sowie der Konsum. Am Ende haben weder Privatpersonen noch der Staat die Kraft, für Unternehmer wichtige Voraussetzungen zu erfüllen: Absatzmärkte. Und die Sparpolitik tut genau das nicht, was sie soll: Sparen. Den diese Austeritätspolitik steigert Schulden, statt sie abzubauen. Nicht vergessen, ein Staat ist keine schwäbische Hausfrau. Es ist eines der komplexesten von Menschen erschaffenen Systemen.
Normalerweise wird sowas durch ein Währungssystem verhindert. Wer viel exportiert, dessen Währung steigt und die Preise der Produkte erhöhen sich im Ausland. Gleichzeitig kann die Bevölkerung mit "gleichem" Geld mehr ausländische Waren konsumieren, wodurch die Waage wieder ins Gleichgewicht kommt.
Warum dies nicht mehr funktioniert? Weil wir unsere Währung mit den schwächeren Südstaaten künstlichen billig halten. Wir machen nichts anderes als die Chinesen, über die wir so gerne meckern. Außerdem sind Spekulanten ein Problem, da sie die Preisfindung stören. Außerdem wird eine ineffektive Zentralbankpolitik betrieben, weil ja ageblich jedes ansteigen der Geldmenge gleich zur Inflation führt... Die Zentralbank muss der lender of last resot sein, das ist seine Aufgabe. Aber das ist ein anderer Punkt, auf den ich jetzt aber nicht auch noch eingehen werde.
Die Welt braucht ein neues Währungssystem, ähnlich wie Bretton Woods. Aber hört man davon was? Nein. Weil das schon der "Markt" regelt.
Fakt ist, das mit einer klugen und fundierten Wirtschaftspolitik eine bessere Welt möglich ist. Schutz der Umwelt, Wohlstandssteigerungen, Beseitigung von Armut, Anzahl der Kriege senken (Wohlstand bedeutet Frieden). All dies ist dadurch möglich. Aber die Zusammenhänge sind extrem kompliziert, komplex und nicht einfach zu erklären. Unsere Probleme liegen momentan in der Währungs-, Geld- und Lohnpolitik, nicht in Griechenlands Schulden oder beim erwachenden chinesischen Drachen. Dazu die inkompetenten Wirtschaftswissenschaftler (besonders deutsche gelten international als inkompetent), man denke nur an die österreichische Schule oder die Botschafter der INSM.
Deren Thesen sind kurz und schmissig, der Markt kann alles besser, man muss privatisieren, und wenn es nicht klappt, wurde nur nicht genug von der Medizin verabreicht. Das klingt gut, das kann man auf der Titelzeile bringen. Und die Politiker, die machen das dann so. Weil sie keinem Bürger erklären können, wie es wirklich ist. Weil sie es selber nicht wissen. Weil die als Fakt akzeptierte Ideologie sie zwingt.
Ein weiteres Problem ist, das die betriebswirtschaftlichen Thesen (einzelwirtschaftlichen) nicht für die Volkswirtschaft gelten. Aber wir kennen als kleine einzelne Person fast nur betriebswirtschaftliche Ansichten (zB das man ich nicht verschulden sollte oder sparen kann). Das kann so weit gehen, das jeder einzelne Marktteilnehmer berechtigt einzelwirtschaftlich richtig handelt, es volkswirtschaftlich kontraproduktiv ist. Daher muss der Staat dafür sorgen, das Marktteilnehmer volkswirtschaftlich "richtig" handeln können, ohne Schaden davon zu tragen. Aber der Staat hängt ja den schädigenden Ansichten an, die ich oben ansatzweise beschrieben habe und die ideologisch begründet werden. Der Staat dürfe sich nicht einmischen.
Es gibt viele weitere Beispiele dafür, z.B. Schulden (es gibt "gute" und "schlechte" Schulden), Arbeitsbedingungen in armen Ländern (lieber ein arbeitendes Kind als ein verhungerndes Kind) bis hin zur Altersvorsorge (eine Volkswirtschaft kann insgesamt betrachtet NICHT für die Zukunft sparen, dh. kapitalgedeckte Altersvorsorge funktioniert insgesamt betrachtet nicht).
Um es mit einem Satz zu sagen: Unser Problem liegt darin, das die Schraube der Maschine sagt, wie sie zu funktionieren hat (Betriebswirtschaft vs. Volkswirtschaft mit ideologischer Rückendeckung).
Wer sich das jetzt durchgelesen hat (vermutlich keine Sau), dem gratuliere ich für die Geduld und das Durchhaltevermögen!
Edit: Rechtschreibung ist schwer.